Freitag, 31. August 2012

Hallo ihr Lieben!

Nach so vielen Up´s and Down´s, wie ich noch nie vorher erlebt habe melde ich mich nochmal kurz und berichte euch, wies mir so geht.


Ich hab so einen großen Respekt davor, was hier alles mit Gottes Hilfe aufgebaut wurde.. wenn ihr das sehen könntet, würdet ihr so staunen.. so viele Menschen brauchen hier so sehr Gottes Liebe und hier sind einfach auch Leute, die ihr Leben wirklich dafür hingeben! Zum Bespiel Doris- die Leiterin des Refugio (der Name des Kinderheims wo ich hauptsächlich bin) , Pachacutec (ein Slum am Rand Limas wo die Armut so groß ist, wie man sich nur schlecht vorstellen kann! ich war noch nicht da aber ich hab schon Randgebiete gesehen und es ist einfach nur krass, dort ist auch ein anderes Heim für Kinder und allgemein wird sich um die Menschen da gesorgt ) und dem House of Mercy  (das ist ein Haus, wo behinderte Menschen kommen können)Ich war heute so beeindruckt, weil wir heute ein Lied mit Gebärdensprache "gesungen" haben.. ) - sie ist hier schon seit 17 Jahren und es ist einfach beeindruckend, was sie alles hier erfahren und aufgebaut hat! Aber sonst sind hier so viele tolle Menschen und Mitarbeiter!  Hier arbeiten so viele Leute, die einfach nur den Leuten helfen wollen und so wenig auf sich schauen und ich merke, wie mich das alles überwältigt und wie viel ich noch lernen kann!

Hier in Magdalena leben 12 Kinder, entweder weiß man nicht, wer oder wo ihre Eltern sind oder sie sind nicht fähig sie zu erziehen oder wollen es nicht. Ich weiß nicht so viel von den Geschichten der Kinder, würde auch hier nichts davon preisgeben aber ich weiß, dass jedes Kind, das wir hier betreuen - auch wenn es nur die ersten Lebensmonate oder die Schwangerschaft ist- Schlimmes erlebt hat!
Dementsprechend sind die Kinder einfach auch anders- sie sind so toll aber es ist auch wirklich anstrengend und fordert viel Geduld!

Ich bin, wie auch die anderen Voluntäre hier (gestern ist noch eine zweite aus Deutschland gekommen) für den Unterricht der Kinder zuständig.. sie machen eine Deutsche Fernschule und man kann sich es ein bisschen wie Hausaufgabenbetreuung vorstellen, nur, dass wir eben auf diese Art mit ihnen den Stoff lernen..
Das ist morgens von halb 9 bis um 1 Uhr.In meiner Gruppe sind 4 Kinder. Es ist sehr herausfordernd und ihr könnt beten, dass wir Geduld bekommen, weil es auch für die Kinder, die zwar Deutsch sprechen aber es trotzdem nicht so einfach ist, auf Deutsch zu lernen wie für deutsche Kinder. Aber allgemein ist auch in dem Bezug alles hier sehr gut bedacht und geregelt. Dann gibts Mittagessen und danach (nach einer Stunde Pause) gehts weiter mit Hausaufgaben, Spielen, in den Park oder an den Strand gehen oder das Unterrichten der Drillinge (sie sind in der ersten Klasse).
Um 6 Uhr gibts dann Abendessen und danach fangen wir schon an, die Kinder aufs Schlafengehen vorzubereiten, weil es ziemlich lange dauert, bis sie dann auch schlafen.:)

Wir haben auch freie Zeit!:) Zum Bespiel einmal pro Woche einen freien Tag und oft auch abends! Das ist einfach cool, weil Lima so viele coole Orte hat, die man noch nicht gesehen hat und ich finde es einfach nur faszinierend!Auch freitags abends nach der Jugend, samstags und sonntags abends haben wir bis jetzt immer noch was gemacht, die Geschäfte haben gefühlt einfach immer offen..  Habe sogar einen typisch peruanischen Markt gesehen.. hier gibts ziemlich reiche Stadtteile und mega arme- der Unterschied ist einfach so groß, dass man nicht glaubt, in der gleichen Stadt zu sein.
Ich habe schon beide Seiten gesehen- die armen Stadtteile sind so trostlos, überall laufen Hunde frei rum und Müll ist auf der Straße verteilt, um diese Stadtteile befinden sich, nach meinen Informationen und Beobachtungen die Slums.. die reichen Stadtteile sind so wie eine typisch deutscher Stadtteil, der jetzt nicht unbedingt bekannt ist für Reichtum.

Außerdem noch DANKE für eure Gebete! Meine letzte Woche war so, wie ich nie erwartet hätte, dass es mir mal so gehen würde. Ich war wirklich ziemlich down.. es war krass und ich wollte einfach nach Hause- das lag nicht an den Menschen hier- es war einfach ein Gefühl, das kam, wenn ich morgens aufgestanden bin.. ich denke, es ist einfach schwer zu realisieren, dass man sich für eine gewisse Zeit ein neues Zuhause aufbauen muss- das hört sich jetzt so einfach an aber damit sind so viele Gefühle verbunden wie Heimweh, vermissen der wirklich vertrauten Personen wie Familie und Freunde und die Frage, ob man hier jetzt wirklich richtig ist. Und wenn dann alles manchmal nicht so läuft, fällt man immer tiefer und kann sich nicht vorstellen, sich irgendwann hier zu Hause zu fühlen..
ABER- Gott ist gut! Ich habe zwar jetzt grade Angst, wieder in so ein Loch zu fallen .. aber ich habe das Gefühl, dass heute so ein Schalter umgelegt wurde.. heute waren wir mit einer tollen Person einen Kaffee trinken und ich hab ihr alles erzählt, was ich fühlt usw. - und sie hat mir gesagt, was sie dazu denkt, hat für mich gebetet und mir so viele tolle "Tipps" gegeben: Jeden Tag und jeden Moment nach der Schönheit Gottes suchen, nach den Dingen, die er bereithält und Frieden darüber haben, weil er eh den Weg weiß!


Seid total gesegnet, ich hab euch gern und denke an euch!

Eure Lisa









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